Sonntag
Mit der dritten Aufführung von DSDL, heute mit der Protagonistin Patrizia, und der Uraufführung der KinderStücke geht Uwe Raschs Trilogie Mit Ach und Krach zu Ende. Für Musik der Jahrhunderte, Pony Says und die Neuen Vocalsolisten ist es ein Anfang, fragend und einladend auf Menschen zuzugehen, die bislang nicht den Weg zu den zeitgenössischen Künsten gefunden haben, und mit ihnen gemeinsam neue Orte der Wahrnehmung zu schaffen. Mehr davon im Laufe des Jahres und bei ECLAT 2026.
Das Programm SurRealities des Berliner ensemble mosaik, eine Entdeckung von drei starken jungen künstlerischen Stimmen, die sich mit der Lebenswelt und Zukunftsaussicht ihrer Generation beschäftigen, ist Bettina Junge gewidmet, der langjährigen wunderbaren Künstlerischen Leiterin des Ensembles, die letztes Jahr verstorben ist und dieses Programm noch stark geprägt hat.
Am Ende dieses letzten Festivaltags steht das Preisträgerkonzert zum 69. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Stadt schreibt den Preis in diesem Jahr zum 70. Mal aus. Damit fördert sie nicht nur Komponist*innen aller Generationen und »ebnet ihnen den Weg in das Bewusstsein der Öffentlichkeit«. Mit seiner Offenheit, bewusst keine Vorgaben hinsichtlich Form, Genre und auch des Alters der Einreichenden zu machen, ist der Preis auch ein Plädoyer für die Freiheit der Künste und ihre Bedeutung für eine offene Gesellschaft. Wir danken der Stadt Stuttgart und auch dem Land Baden-Württemberg für die kontinuierliche Förderung von ECLAT und der aktuellen Künste überhaupt in Stadt und Land–und für dieses klare Bekenntnis!
Schön, dass es heute gleich drei Laudationes für die drei Preistragenden gibt aus drei unterschiedlichen Juroren-Perspektiven! Das gibt ein wenig Einblick in die Arbeit der Jury, der anzugehören auch bedeutet, in einem Team über vier Jahre sorgsam, verantwortungsvoll und–soweit ich das aus meiner Außensicht bewerten kann–mit Empathie und viel Zeitaufwand abzuwägen, wer im kommenden Jahr mit einem Preis beglückt wird, der für die Preistragenden nicht nur (wichtiges) Geld, sondern auch seit über 30 Jahren die Aufführung bei ECLAT bedeutet. Morgen tagt die neu konstituierte Jury zum ersten Mal, morgen Abend werde ich wissen, welche Programmpunkte mir für nächstes Jahr »in den Schoß gelegt werden«, die wie immer einen Einfluss auf das Gesamtprogramm haben werden.
Ich wünsche uns, dass wir uns 2026 freudig wiedersehen und ein Jahr des lebendigen gesellschaftlichen Diskurses hinter uns haben werden, getragen von Toleranz, Vielfalt, Offenheit und Achtsamkeit!
Christine Fischer