Preisträgerkonzert
Sara Glojnarić: EVERYTHING, ALWAYS
für Streichorchester
Thomas Stiegler: ich leihe mir bei Jürg Frey einen Kugelschreiber
Inferner Park 5 (6. Streichquartett)
Anda Kryeziu: Infuse: Playtime
für Ensemble
Fabrik Quartet
echtzeitEnsemble des STUDIOs NEUE MUSIK der HMDK Stuttgart
Leitung Christof M Löser
»Nichts war zu deuten«
Thomas Stiegler in Inferner Park
Eine Verspieltheit, bei der die Identitäten der Instrumente aus ihrem Idiom herausgelöst, miteinander ausgetauscht werden. Sie ahmen die Eigenschaften des jeweils anderen nach und werden physisch miteinander verbunden. So provoziert das Klangsignal bestimmter Instrumente andere Klangobjekte, um gemeinsam ein hybrides Klangergebnis zu schaffen.
(Anda Kryeziu)
Ästhetisch sehr vielfältig sind die Werke der drei Komponist*innen, die die Jury im aktuellen Kompositionspreis auszeichnete. Sara Glojnarić, so der Kommentar der Jury, »geht humorvoll, manchmal auch selbstironisch mit ihrem künstlerischen Schaffen um und erzeugt eine hybride (Werk)form, die zukunftsweisend ist.« Anda Kryeziu überzeugte »durch Verspieltheit, bei der die Identitäten der Instrumente aus ihrem Idiom herausgelöst werden. Intimität und Zerbrechlichkeit der Klänge, die immer wieder versuchen auszubrechen, hinterlassen eine enorme Intensität, der man sich nicht leicht entziehen kann.« Thomas Stieglers Streichquartett mit begleitendem Comic, darin philosophische Beobachtungen über den Prozess des Komponierens, des Zeichnens und der Medizin, zeichnet eine Reise in surreale Landschaften nach. »Diese Musik klingt bescheiden, intelligent, fantasievoll, verträumt, verspielt, kontemplativ und weckt Hoffnung auf die poetischen Potenziale der kompositorischen Praxis.«