Andile Khumalo
Andile Khumalo, (*1978 in uMlazi bei Südwest-Durban, Südafrika) ist derzeit Musikdozent an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg. Sein Kompositionsstudium führte ihn an die Universität von KwaZulu-Natal, dann wechselte er an die Columbia University in New York und studierte Komposition bei Tristan Murail, Fabien Levy und George Lewis sowie bei Marco Stroppa in Stuttgart.
Stroppa führte Khumalo in den Spektralismus ein, eine sensible Herangehensweise an die Konstruktion von Klang als Grundlage der Komposition, was er beim Studium mit Tristan Murail weiterentwickelte. Klang als Fundament ist einer der grundlegenden Aspekte des südafrikanischen Volkes der amaXhosa. Aus Streichinstrumenten als Basis entwickeln sich die Obertonmelodien. Diese Klangsensibilität findet sich in der Musik und ihrer Sprache wieder und ist letztlich Teil ihrer täglichen Lebenserfahrung. So kann zum Beispiel eine Veränderung der Intonation leicht die Bedeutung eines Wortes oder Satzes verändern, ohne dass die Schreibweise geändert wird.
Die Veränderung, die der Klang erfährt, wirkt sich tief auf die Verbindung zwischen den gelebten Erfahrungen und der spirituellen Welt des Zuhörers aus. Meine Studien mit George Lewis verstärkten die Suche nach der eigenen Identität. Bei der Vertiefung des eigenen Selbstverständnisses glauben wir als Ngunis und Afrikaner an eine tiefere Verbindung mit der spirituellen Welt unserer Vorfahren. In meiner jüngsten Arbeit habe ich mich intensiv mit unserem Sinn für existenzielle Spiritualität durch Klang beschäftigt.
(Andile Khumalo)