One line

Christian Winther Christensen: Children’s Songs

für Ensemble und Live-Elektronik

((2022/2024))

Children’s Songs, geschrieben für das Ensemble Ascolta, kreist um das Universum eines Kindes. Kitschige kleine Figuren und Zitate aus der Welt der Kindermusik–einer Welt, die im Laufe der Musikgeschichte eine Vielzahl unterschiedlicher Formen angenommen hat–sowie Interpretationen der wundersamen Klänge, die entstehen, wenn Kinder mit Spielzeug interagieren, haben dazu beigetragen, dieses intensive, magische Werk für sieben Musiker und ein Radio zu formen.

Children’s Songs wurde 2022 in Donaueschingen in einer kürzeren Fassung uraufgeführt, nun aber mit Unterstützung des Festivals Klang in Kopenhagen zu einem eigenständigen Konzertwerk von 45 Minuten weiterentwickelt.

(Christian Winther Christensen)

Christian Winther Christensen (*1977) studierte Komposition an Det Kongelige Danske Musikkonservatorium in Kopenhagen bei Bent Søren- sen, Niels Rosing-Schow, Hans Abrahamsen und Hans-Peter Stubbe Teglbjærg sowie am Conservatoire de Paris bei Frédéric Durieux. Er war Preisträger des Léonie-Sonning-Talentpreis sowie des Schierbeck-Preis und Stipendiat des dänischen Statens Kunstfond.

»Der dänische Komponist schreibt eine janusköpfige Musik, die zurückblickt und gleichzeitig absolut präsent ist. Das Zuhören wird zu einem Balanceakt auf einem schmalen Grat, der mal in die eine, mal in die andere Richtung kippt. Ausgedehnte Vorbereitungen, Spiel- und Dämpfungstechniken verwandeln die vertrauten Instrumente in verzerrte Echos und Klopfzeichen einer postapokalyptischen Musik nach dem Ende von Musik und Welt. Doch zwischen dem Pochen, Kratzen, Streichen, Blasen, Rasseln und Zischen tauchen plötzlich verstreute Figuren, vorsichtig tastende Rhythmen, schemenhafte Harmonien und Melodiefetzen auf. Wie der Phantomschmerz amputierter Gliedmaßen macht dies den Verlust früherer Praktiken umso eindringlicher spürbar. Doch Christensens Kompositionen entfalten auch ihre eigene Präsenz im Hier und Jetzt, ohne nostalgische Reminiszenz, absurde Verfremdung oder aggressive Zerstörung von vertrauter Musik. Jenseits historischer Bezüge eröffnet sich eine faszinierende Welt hochdifferenzierter Aktionen und Klänge, die dazu einladen, genau hinzuhören, was wirklich klingt.«

(Rainer Nonnenmann)

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Christian Winther Christensen: Children’s Songs

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