One line

Ulrich Kreppein: KopfraumUrbane Klangräume Nr. 3

für 24 Stimmen

nach dem Gedicht »Schlaflose Stadt« von Federico García Lorca

Es gibt immer Stimmen im Kopf.

Meine eigenen, die Stimmen um mich herum, auf den Straßen, in den Zügen, aus den Telefonen, von den Bildschirmen. Texte werden zu Stimmen in meinen Gedanken, genauso wie Bilder, Signale.

 

Die Stimmen verbinden sich, mischen sich mit meiner, werden zu Stimmen

in all unseren Köpfen.

 

Stimmen, die nie schweigen, aus Langeweile und Angst geboren. Wir sind ein riesiger Kopf, in dem die Stimmen niemals aufhören, eine Traube von murmelnden, flüsternden, sprechenden oder schreienden Köpfen.

 

Die Welt ist ein Kopfraum, ein Theater, in dem pausenlos gespielt wird, voller Stimmen, die lärmend um das Publikum in den Kopfinnenräumen kämpfen.

(Ulrich Kreppein)